Ring ding ring dingering dada bada radabada… genervt schalte ich den Wecker auf meinem Smartphone aus. Seit wann habe ich diesen verrückten Frosch als Klingelton? Ich schleppe mich ins Badezimmer und setze mich mit meinem Smartphone auf die Schüssel.
Ich tippe gelangweilt in mein Handy und schaue, was auf WhatsApp, Instagram und meinen anderen Social Media Kanälen passiert ist. Schließlich darf ich nichts von dem verpassen, was mir Freunde geschickt haben könnten. Oder Bekannte, die ich länger nicht gesehen habe. Oder die Katzenbilder, die von wildfremden Menschen irgendwo geteilt werden. Gelangweilt scrolle ich mich durch die immer gleichen Nachrichten.
Ring ding ring dingering dada bada radabada… wieder fängt dieser nervige Klingelton an. Ich wische nach oben, um das nervige Gejaule abzuschalten. Doch es geht weiter … ra bam bom bam bram brim bra da… ich halte es nicht mehr aus. Es ist zu früh am morgen für diesen Krach. Ich wische, tippe und drücke wild auf mein Smartphone ein. Und endlich: Der Ton verstummt. Ich habe nur noch ein Bild von einem blauen Gesicht auf dem Bildschirm.
„Moin“ sagt das blaue Gesicht. Oh ein Video. Ich muss aus Versehen Youtube gestartet haben. Ich versuche das Video zu schließen. Doch das Gerät reagiert überhaupt nicht auf meine Eingaben. Stattdessen startet das Video anscheinend von vorne: „Moin“
Ich tippe auf den Bildschirm, drücke die Hometaste und wische wild umher. Doch ich komme nicht mehr auf meinen Startbildschirm. „Moin Jay“. Ich erschrecke. Das blaue Gesicht scheint mich anzuschauen.
„Servus“, antworte ich. Das Gesicht scheint sich zu verändern. Es schaut etwas freundlicher: „Könntest du mich bitte einmal auf der Rückseite unten kratzen?“ Ich starre auf den Bildschirm. Vielleicht habe ich es an dem Wochenende doch etwas übertrieben. Ich schalte den Bildschirm aus. Ich drehe das Handy. Auf der unteren Rückseite erkenne ich eine Delle. Die war doch vorher noch nicht da. Ich schalte den Bildschirm wieder an.
„Los jetzt kratz mich schon!“ sagt das blaue Gesicht. Etwas verwirrt komme ich der wiederholten Forderung jetzt nach und kratze das Smartphone. „Hahahahahaha“, lacht das Smartphone plötzlich los. „Warum lachst du?“ frage ich das immer noch kichernde Gesicht. „Dir ist schon klar, wo du mich gerade gekratzt hast?“ sagt das Gesicht. „Ja klar, auf der Rückseite, wie du es wolltest.“ antworte ich.
„Das ist mein Hintern! Und ich hab dich dazu gebracht, ihn zu kratzen!“ Das ist zu viel für mich. Wurde ich gerade von einem kindischen Smartphone verarscht? Ich schalte den Bildschirm aus. Ich rufe in der Arbeit an, melde mich krank und leg mich nochmal schlafen. Das Wochenende war anscheinend echt zu viel.